Projektmittel des Sozialraumbüro „Am Gustav“ gestrichen

Dem Sozialraumbüro „Am Gustav“ werden die Projektmittel gestrichen. Das ist das Ergebnis der Haushaltsberatungen. So hatte der Jugendhilfeausschuss gegen die Stimmen der CDU empfohlen, dem Sozialbüro „Am Gustav“ Projektmittel in Höhe von 25.000 € zu gewähren. Die Expertise der Fachleute aus dem Jugendbereich wurde einfach ignoriert und die Projektmittel seitens der Mehrheit aus CDU und Grünen aus dem Haushalt gestrichen.

Das Familienbüro am Gustav-Stresemann-Ring existiert seit über zwei Jahren. Es ist ein Kooperationsprojekt von freien Trägern, dem Jobcenter und der Stadt Hürth. Es gibt zahlreiche Beratungsangebote. Diese reichen von der klassischen Beratung im Rahmen von SGB II und SGB VIII bis hin zu einer ganzen Reihe von sozialen Projekten. U.a. gibt es einen Mütter-Treff, ein Anwohner-Café, Angebote der Lernunterstützung für benachteiligte Kinder, einen Freizeittreff für Jugendliche und vieles mehr. Das Jugendamt spricht von einem Erfolgsmodell. Es ist daher überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die weitere Finanzierung des Projektes nur auf der Basis von Spenden vorgesehen ist. Sponsoren geben keine Planungssicherheit. Dass CDU und Grüne sich gegen die Finanzierung aussprechen, zeigt nur deren sozialpolitische Kälte.

Nach den Haushaltsberatungen zeigt sich immer deutlicher: Hürth entwickelt sich zu einer Stadt, die man sich leisten können muss. Neben dem Familienbüro „Am Gustav“ wird auch die ehrenamtliche Integrationsarbeit weiter finanziell nicht unterstützt, Kita-Gebühren bleiben unverändert hoch, beim Erwerb von Schulbüchern müssen Eltern tief in die Tasche greifen, die Schuldnerberatung wird nur mit einer Teilzeitstelle geduldet und der verbale Angriff des Bürgermeisters während der Beratungen auf die im Jugendbereich angesiedelte Prävention zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdung lässt für die Zukunft Schlimmes befürchten. Die Erkenntnis dieser Haushaltsberatungen ist, dass viele soziale Projekte nicht den Stellenwert haben, den sie verdienen. Wer was will, soll sich um Spenden kümmern.

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