Hürther Schlachthof: SPD-Kreistagsfraktion hakt weiter nach

Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm, zu den Antworten der Kreisverwaltung auf den Fragenkatalog der SPD-Fraktion:

„Schlachtungen sind aus Sicht des Verbraucher- und Tierschutzes hochsensible Vorgänge, die auch aus ethischen Gründen sehr kritisch zu betrachten sind. Grundsätzlich scheint die Arbeit der Kreisbehörden ordnungsgemäß gewesen zu sein.

Allerdings fällt auf, dass entgegen der üblichen Kontrolldichte (ca. 1x pro Jahr) der Hürther Betrieb in den letzten beiden Jahren elf Mal kontrolliert wurde. Wir werden im Ausschuss nachfragen, ob dies allein aufgrund der Hinweise der Tierschützer geschah, oder ob die Kontrolleure selber den Eindruck gewannen, dass hier etwas im Busch gewesen sei. Das hierbei keine kritischen Verstöße festgestellt wurden, erscheint angesichts der bekannt gewordenen Bilder erstaunlich. Auch hierzu werden wir nachhaken und gehen davon aus, dass dies auch behördenintern kritisch hinterfragt wird.

Klar ist aber, dass kriminellem Handeln nur in begrenzten Umfang mit Kontrollen begegnet werden kann. Hier ist wichtig, dass sich auch spürbare Konsequenzen für die in Hürth aufgefallenen Betreiber und Schlachter ergeben. Dass das LANUV angesichts der Aufnahmen noch nicht über einen Entzug der Schlachterlaubnis entschieden hat, können wir nicht nachvollziehen. Durchgehende Videoüberwachung in allen schlachtenden Betrieben wäre sinnvoll. Dies ist in einer Zeit, in der jedes 15-jährige Kind problemlos stundelang streamen kann, auch für kleinere Betriebe mit einem vertretbaren Aufwand realisierbar. Ordentliche Schlachtungen jenseits der industriellen Massenverarbeitung sollen weiter möglich sein.

Nicht nur beim Thema Schlachtungen ist eine hohe Kontrolldichte wichtig. Hier muss das Land den zuständigen Kreisen und Städten aber unter die Arme greifen, damit diese nicht aufgrund von Sparzwängen in sensiblen Bereichen Personal einsparen müssen.“

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