Bei der Betreuung darf die Stadt nicht nachlassen

Von Silvia Lemmer und Katrin Härtl:

Der aktuelle Kindergartenbedarfsplan macht es deutlich. Die Versorgungsquote mit Betreuungsplätzen unter 3 Jahren liegt bei 45%. In dem für die Erfüllung des Rechtsanspruches relevanten Altersbereich der 1 bis 3-jährigen liegt die Versorgungsquote weiterhin bei 62%. Die Versorgungsquote im U3-Bereich ist immer noch sehr hoch. Die Stadt schafft es, den Rechtsanspruch zu erfüllen. Es gilt aber beim Ausbau der Betreuung nicht nachzulassen.

Insgesamt werden im laufenden Kindergartenjahr 2020/2021 616 Kinder unter 3 Jahren und 1.777 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in 35 Kindertageseinrichtungen betreut. Hinzu kommen noch 162 Plätze für Kinder unter drei Jahren in der Tagespflege. Leider stellen sich bei der Schaffung weiterer Kita-Plätze offene Fragen. Während der Neubau der sechsgruppigen Kita im Bebauungsplangebiet Efferen-West durch die GWG im März 2022 fertiggestellt sein soll, ist die Zukunft des Kindergartens am Höninger Weg noch völlig unklar. Die Inbetriebnahme am Höninger Weg ist jetzt für 2023/2024 geplant. Mit jedem neuen Kindergartenbedarfsplan verschiebt sich die Errichtung der Kita am Höninger Weg um ein weiteres Jahr. Das Jugendamt ist in seiner Einschätzung viel zu optimistisch, was den Zeitplan für diese Kita betrifft.

Sowohl die beiden Kitas in Efferen als auch der Neubau des AWO-Kindergartens „Kinderwelt“ am Leitmeritzer Weg in Hermülheim sind aber fester Bestandteil der Kindergartenbedarfsplanung für die nächsten Jahre. Der um eine Gruppe erweiterte AWO-Kindergarten am Leitmeritzer Weg soll zum nächsten Kindergartenjahr die Betreuung aufnehmen. Mit den drei Maßnahmen könnten 84 weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und 161 Plätze für Kinder von 3-6 Jahren schaffen werden. Damit könnte der Bedarf an Betreuungsplätzen zumindest mittelfristig gedeckt werden.

Perspektivisch soll es in der ehemaligen Jugendherberge und im Bebauungsplangebiet „Ehemaliger Rangierbahnhof“ in Hermülheim weitere Betreuungsmöglichkeiten geben. Für die Schaffung von Kitaplätzen in der ehemaligen Jugendherberge gibt es jetzt zumindest einen Bebauungsplan. Konkrete Planungen für die Fläche am ehemaligen Rangierbahnhof gibt es noch nicht.

Zusätzlicher Bestandteil des Kindergartenbedarfsplanes war eine einrichtungsbezogene Elternumfrage zur Flexibilisierung der Betreuungszeiten. Die weitaus größte Gruppe der Eltern sieht keine Notwendigkeit für einen früheren Kitabeginn oder eine Verlängerung der Öffnungszeiten nach 17.00 Uhr. Mit den Umfrageergebnissen haben wir zumindest einmal Klarheit, in welchen Einrichtungen es denn überhaupt Bedarf für eine Flexibilisierung gibt.

 

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