Hürther Kinder müssen in Hürth beschult werden können

Bezirksregierung zwingt Schulleiter der beiden Gymnasien das Anmeldeverfahren für das nächste Schuljahr abzuschließen/ Hürther Kinder müssen mit Ablehnungen rechnen

Der Vorgang ist einzigartig und ein neuer Tiefpunkt in der Schulpolitik der Bezirksregierung. Obwohl bereits Anfang der Woche die Stadt in einer Dringlichkeitsentscheidung den Weg dafür frei machte, dass beim derzeit laufenden Anmeldeverfahren in den beiden Gymnasien diejenigen Hürther Kinder, die bisher nicht berücksichtigt wurden, bevorzugt behandelt werden, legte die Bezirksregierung ihr Veto ein. Durch die Vorgabe an die Schulleiter der beiden Hürther Gymnasien, den gefassten Beschluss nicht zu berücksichtigen, müssen 31 Kinder aus Hürth (und 14 Kinder aus anderen Kommunen) durch ein Losverfahren an den beiden Gymnasien abgelehnt werden. Geschwisterkinder werden aber wie bisher vorrangig behandelt.

„Die Bezirksregierung setzt sich über den Beschluss und Willen der Hürther Verwaltung und Politik hinweg. Man gewinnt den Eindruck, dass es hier um ganze anderen Interessen geht. Wenn die Stadt Hürth, wie von der Bezirksregierung vorgeschlagen, zwei zusätzliche Klassen aufmachen würde, wäre ja auch noch Platz für Kinder aus Köln. Wo aber Klassenzimmer herkommen sollen, bleibt der Stadt überlassen. Und ob es mehr Personal dafür gibt, kann auch niemand sagen“, empört sich SPD-Ratsmitglied Katrin Härtl.
„ Wir haben als Erstes die Familien und Kinder aus Hürth im Blick. Es ist nicht hinnehmbar, dass Kinder aus Hürth vor Ort keinen Platz am Gymnasium bekommen und Kinder aus anderen Kommunen schon“, ergänzt die Vorsitzende des Bildungsausschusses Margit Reisewitz (SPD).
Die Stadt plant jetzt für die Ratssitzung in knapp zwei Wochen eine Beschlussfassung vorzulegen, die es doch noch ermöglicht, dass alle Hürther Kinder in Hürth beschult werden können.

„Das ist gut so und das tragen wir auch mit. Es stellt sich allerdings die Frage, ob es diesen Aktionismus kurz vor Schluss gebraucht hat. Hürth hätte bereits vor dem Beginn des aktuellen Anmeldeverfahrens den Beschluss treffen können, die Hürther Kinder bevorzugt zu behandeln. Es war doch abzusehen, dass es in den beiden Gymnasien eng wird. Darauf war die Verwaltung nicht vorbereitet“, so Härtl.

Jetzt geht es nach Ansicht der SPD-Fraktion darum, dass so schnell wie möglich eine Lösung für die betroffenen Familien gefunden wird. „Uns ist durchaus bewusst, dass diese Entscheidung der Bezirksregierung die betroffenen Familien vor eine schwierige Situation stellt. Als Kind kann man nicht verstehen, dass man eine Ablehnung von der Wunschschule bekommt“, so Härtl.

 


 

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Eine Antwort auf “Hürther Kinder müssen in Hürth beschult werden können”

  1. Mergenthal

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    obwohl wir in diesem Jahr von dieser unsinnigen Schülerverteilung nicht betroffen sind, unterstützen wir alle Eltern die dieses Jahr davon betroffen sind. Es kann schon aus umwelttechnischen Gründen einfach nicht sein, dass Kinder einen weiten Schulweg haben, da dann viele Eltern ihr Kind doch mit dem Auto zu Schule fahren werden. Klar werden berufstätige Eltern und Eltern die nicht so vermögend sind, da ein Nachsehen haben. Das Schlimmste dabei ist aber, dass das Ganze auf dem Rücken der Hürther Kinder ausgetragen wird, die von Freunden und ihrer vertrauten Umgebung, aufgrund einer äußerst fragwürdigen Politik, herausgerissen werden. Gerade für die ganz jungen Schüler der 5ten und 6ten Klassen stellt ein sehr weiter Schulweg nicht nur eine große Herausforderung da, sondern auch viele Gefahren da. Die Zuständigen der Bezirksregierung sollten sich mal vorstellen wie es wäre, wenn ihr 10jähriges Kind von Hürth mit Bus oder Bahn zum Barbarossaplatz fahren müsste, dort umsteigen müsste, um nach Wesseling fahren, anschließend von der Haltestelle nochmal 15 min zu Fuß zur Schule laufen müssen und das Gleiche nachmittags zurück.

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