Im U3-Bereich besteht weiter Handlungsbedarf

Kindergartenbedarfsplan verabschiedet/ Es fehlen Betreuungsplätze für Kinder von 1-2 Jahren/ Fachkräftemangel macht sich bemerkbar   

Der aktuelle Kindergartenbedarfsplan macht es deutlich. In dem für die Erfüllung des Rechtsanspruches relevanten Altersbereich der 1 bis 3-Jährigen liegt die Versorgungsquote jetzt schon bei 65%. Die Zahlen zeigen aber auch, dass gerade in der Altersgruppe der 1-2 Jährigen bis zu 74 Betreuungsplätze fehlen.

„Die Versorgungsquote im U3-Bereich ist immer noch sehr hoch. Die Stadt schafft es, den Rechtsanspruch zu erfüllen. Es gilt aber beim Ausbau der Betreuung nicht nachzulassen. Insbesondere bei den 1-2 Jährigen müssen wir leider feststellen, dass nicht jedes Kind derzeit betreut werden kann“, so SPD-Ratsmitglied Silvia Lemmer.

Insgesamt werden im laufenden Kindergartenjahr 2022/2023 2518 Kinder in 36 Kindertageseinrichtungen betreut. Davon sind 657 Kinder unter drei Jahren. Hinzu kommen noch 161 Plätze für Kinder unter drei Jahren in der Tagespflege.

Die Eröffnung der sechsgruppigen Kita „Grashüpfer“ durch den Träger Educare im Bebauungsplangebiet Efferen-West und die Fertigstellung der AWO-Kita „Kinderwelt“ am Leitmeritzer Weg macht sich in diesem Jahr bei der Schaffung neuer Betreuungsplätze positiv bemerkbar. Der Fachkräftemangel bei Erzieherinnen und Erziehern führt aber dazu, dass in einigen Einrichtungen, wie beispielsweise in der neuen Kita in Efferen-West, das Betreuungsangebot nicht komplett durchgeführt werden kann. „Das Problem des Fachkräftemangels wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken“, ergänzt SPD-Ratsmitglied Katrin Härtl.

Leider stellen sich bei der Schaffung weiterer Kita-Plätze offene Fragen. Die Zukunft des Kindergartens am Höninger Weg ist weiterhin völlig ungewiss. Das Jugendamt plant jetzt mit der Inbetriebnahme zum Kitajahr 2025/2026. „Mit jedem neuen Kindergartenbedarfsplan verschiebt sich die Errichtung der Kita am Höninger Weg um ein weiteres Jahr. Derzeit ist völlig unklar, ob die Kita überhaupt jemals gebaut wird“, so Härtl.

Nicht viel besser sieht es für die Kita im Bebauungsplangebiet alten Rangierbahnhof in Hermülheim aus. Das Bebauungsplanverfahren ruht derzeit. Das Jugendamt plant aber inzwischen eine 8-gruppige Kita.

Der weiter steigende Bedarf an Betreuungsplätzen stellt die Stadt vor große Herausforderungen. „Deshalb muss ernsthaft über die Erweiterung bestehender Kitas aber auch über eine Erweiterung des Angebotes der Kindertagespflege nachgedacht werden“, so Lemmer abschließend.

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