Kindergartensituation in Alt-Hürth

Von Peter Berger:

Peter Berger

Der Bedarf an Kindergartenplätzen wird in den nächsten Jahren weiter steigen und zwar in allen Altersgruppen. Um den Rechtsanspruch der Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr auch umsetzen zu können, muss der Ausbau von Kitaplätzen fortgeführt werden. Im aktuellen Kindergartenjahr 2018/2019 werden stadtweit 631 Kinder unter 3 Jahren und 1.763 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in 35 Kindertageseinrichtungen betreut. Wir haben zwar immer noch eine herausragende Versorgungsquote, gerade im U3-Bereich. Trotzdem bekommen nicht alle Kinder einen Platz, die einen brauchen. Es fehlen in Kindertageseinrichtungen derzeit noch 97 Plätze. Deshalb ist es umso wichtiger, dass geplante Maßnahmen auch umgesetzt werden! Dazu zählen beispielsweise der Bau von zwei sechsgruppigen Kitas in Efferen, die zum Kindergartenjahr 2020/2021 an den Start gehen sollen.

Situation in Alt-Hürth

In Alt-Hürth kann der Bedarf an Kindergartenplätzen derzeit gedeckt werden. Es gibt aktuell 315 Plätze in Kindertagesstätten. Davon 95 Plätze im U3-Bereich und 220 Plätze für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Auch die Planung für die nächsten Jahre sieht vor, dass ausreichend Kita-Plätze in den insgesamt fünf Alt-Hürther Einrichtungen zur Verfügung stehen.

Es gibt zu wenig Erzieherinnen und Erzieher

Der Kindergartenbedarfsplan thematisiert zum ersten Mal in aller Deutlichkeit den Fachkräftemangel im Erziehungsbereich. Es fehlen im Stadtgebiet in allen Einrichtungen über 20 Fachkräfte. Wir brauchen mehr Erzieherinnen und Erzieher. Das wird aber nur zu schaffen sein, wenn der Beruf attraktiver wird und die Fachkräfte in den Kitas besser bezahlt werden.

Inwieweit das Gute-Kita-Gesetz der Bundesregierung zur Verbesserung der Kinderbetreuung beiträgt, bleibt abzuwarten.

Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen für Tagesmütter

Mehr Tagespflegeplätze werden das Problem der fehlenden Betreuung in den Kitas auch nicht lösen. Es ist naiv zu glauben, man könne dann einfach neue Tagesmütter einstellen, damit sich die Betreuungssituation verbessert. Wenn sich die Arbeitsbedingungen von Tagesmüttern nicht nachhaltig verbessern, wird die Verwaltung auch hier niemanden mehr finden, der sich als Tagesmutter engagiert.

Beitragsfreiheit ist unser Ziel

Neben der Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen ist die Beitragsfreiheit für den Besuch einer Kita das perspektivische Ziel der Hürther SPD. Mit der Erhöhung der Kita-Gebühren in 2016 haben CDU und Grüne in Hürth einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Eltern wurden teils massiv belastet. Die Erhöhung war familienpolitisch und finanziell nicht zu rechtfertigen. Die gute Haushaltslage bot nun die Chance, zu einer familienfreundlichen Politik zurückzukehren. Deshalb haben wir im zuständigen Jugendhilfeausschuss beantragt, die Elternbeiträge für das vorletzte Kindergartenjahr vor der Einschulung ab dem 1. August 2019 abzuschaffen und einen weiteren Schritt Richtung Beitragsfreiheit zu gehen. Das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung wurde bereits 2011 durch die SPD-geführte Landesregierung in NRW beitragsfrei gestellt.

Leider hat die Mehrheit im Jugendhilfeausschuss diesen Antrag abgelehnt. Es ist bedauerlich, dass sich offensichtlich viele Ausschussmitglieder von den Ankündigungen der Landesregierung haben blenden lassen. Der zuständige Landesminister hatte Mitte Januar angekündigt, dass zum Kindergartenjahr 2020/2021 die Gebühren für das vorletzte Kita-Jahr vor der Einschulung abgeschafft werden sollen. Das ist bisher nur eine Ankündigung. Es gibt noch nicht einmal einen Gesetzesentwurf.

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