Jugendhaushalt beraten/ Anträge der SPD zur Schulsozialarbeit, zur Entlastung bei den Kita-Gebühren und die Weiterfinanzierung der aufsuchenden Sozialarbeit wurden in den Finanzausschuss vertagt
Von Silvia Lemmer und Katrin Härtl:
Die kommunale Schulsozialarbeit steht vor großen Herausforderungen. Der Jahresbericht für das Schuljahr 2021/2022 beschreibt diese Herausforderungen sehr eindringlich. Die Folgen der Pandemie, wie beispielsweise steigender Schulabsentismus, Entwöhnung von Umgangsregeln, ausgefallene Früherziehung in Kindergärten, nicht erlernte Kompetenzen im Sozialbereich und die zunehmende Arbeit mit Geflüchteten, werden die nächste Jahre prägen. Der Bedarf steigt in allen Schulen an. Trotzdem leistet es sich die Stadt immer noch Schulsozialarbeit an den beiden Gymnasien mit jeweils einer halben Stelle anzubieten. Auch ist nicht abzusehen, wie sich die Entwicklung an der Hauptschule Kendenich weiter darstellen wird. Deshalb halten wir es für angemessen, dass für die weiterführenden Schulen eine zusätzliche Schulsozialarbeiterstelle geschaffen wird.
Nach unserer Ansicht sollen weiterhin die Kita-Beiträge abgeschafft werden. Das wird aber ohne die Unterstützung des Landes nicht funktionieren. Für diesen Haushalt haben wir uns erneut darauf verständigt, dass Kita-Gebühren ab dem 1. August 2023 erst ab einem Jahreseinkommen von 25.000 € erhoben werden sollen. So würden wir die untersten Einkommensgruppen weiter finanziell entlasten.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer internen Beratungen zum Jugendhaushalt lag in der Weiterfinanzierung der aufsuchenden Sozialarbeit, die bisher über das Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Bauen in frühe Bildung“ finanziert wurde. Das Projekt „Elternbegleitung“ hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Familien durch Besuche ausgebildeter Fachkräfte aus der sozialen Isolation herausgefunden haben. Das Angebot muss auch nach Auslaufen des Bundesprogrammes weiter geführt werden. Deshalb sollen dafür 25.000 € bereitgestellt werden.
Der Jugendhilfeausschuss hat alle Anträge ohne Votum in den Finanzausschuss vertagt. Wir setzen darauf, dass es in den nächsten Wochen eine interfraktionelle Verständigung gibt. Viele Eltern und Kinder hätten es verdient, weiter unterstützt zu werden.