Chance für mehr bezahlbaren Wohnraum vertan

In Efferen zwischen Bellerstraße/Annenstraße und der K2 entsteht ein neues Baugebiet. Der Bebauungsplanentwurf Efferen-West wurde gegen die Stimmen der SPD auf den Weg gebracht. „Wir konnten dem Entwurf nicht zustimmen, weil es überhaupt nicht absehbar ist, wie zukünftig in Efferen bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden soll“, so SPD-Ratsmitglied Michael Kleofasz.
Nach jetzigem Stand werden im Neubaugebiet bis zu 308 Wohneinheiten entstehen, wobei die Verwaltung selbst von einer Schätzung spricht. So soll es weiterhin einen Wohnungsmix aus Kettenhäusern, Einzelhäusern und Geschosswohnungsbau geben. Die im Vorentwurf heiß diskutierte Anzahl von Wohneinheiten für öffentlich geförderten Wohnraum ist aus dem Entwurf gänzlich verschwunden.
„Offensichtlich hat sich die Verwaltung entschieden, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum dem Markt zu überlassen. Bei den Grundstückspreisen in Efferen werden zahlreiche Bevölkerungsgruppen mit mittleren Einkommen hier nicht zum Zug kommen. In Kenntnis der dramatischen Lage gerade im Mietwohnungsmarkt ist dies unverantwortlich“, so Kleofasz.
Das Neubaugebiet Efferen-West wird mit Abstand das größte Baugebiet in Hürth der nächsten Jahre. „Je nach Umsetzung des Bebauungsplanes werden wir bis zu 1000 Neubürger in Efferen begrüßen können. Das hat Konsequenzen für die gesamte Infrastruktur. Zahlreiche Fragen beispielsweise zur Verkehrsentwicklung konnten von der Verwaltung und den Gutachtern nur unzulänglich beantwortet werden. Es ist daher umso bedauerlicher, dass die Mehrheit im Ausschuss sich einer Diskussion über die Konsequenzen für den Stadtteil verweigert“, so Kleofasz abschließend.
Im nächsten Schritt wird die Verwaltung in einer freiwilligen Bürgerinformationsveranstaltung den Bebauungsplanentwurf vorstellen.