Von Lukas Gottschalk:
Der SV Kendenich wird keinen Kunstrasenplatz bekommen. Nach jahrelangen Diskussionen im Sportausschuss haben CDU und Grüne einen Antrag der SPD zum Bau eines Kunstrasenplatzes in Kendenich im Sommer abgelehnt. Damit ist die Zukunft des SV Kendenich ungewisser denn je. Es ist aber auch ein Schlag ins Gesicht für alle Ehrenamtlichen, die sich seit vielen Jahren in Kendenich für den Fußball engagieren.
Begründet wurde die Ablehnung von CDU und Grünen mit fehlenden finanziellen Mitteln. Für den Bau zweier Kunstrasenplätze sei kein Geld im städtischen Haushalt vorhanden. Denn neben dem SV Kendenich hat auch der FC Berrenrath den Wunsch nach einem Kunstrasenplatz geäußert. CDU und Grüne entschlossen sich daraufhin, dass in Berrenrath ein neuer Kunstrasenplatz gebaut wird und den alten Rasenplatz ersetzt. Zum Zeitpunkt des Beschlusses wurden die Kosten für die Umwandlung des Berrenrather Platzes in einen Kunstrasenplatz auf knapp über 600.000 € geschätzt. Inzwischen liegt eine aktuelle Kostenschätzung bei 1,3 Mio. €. Die neue Kostenschätzung wird neben rund 20% inflationsbedingten Kostensteigerungen im Baubereich, vor allem mit der Bodenbeschaffenheit des Platzes begründet, da durch den vorhandenen Lehmboden eine ordnungsgemäße Versickerung von Regenwasser verhindert wird und entsprechende Maßnahmen getroffen werden müssen.
Für mich ist nicht nachvollziehbar warum die Mehrheit im Stadtrat aus CDU und Grünen noch im Sommer einen Kendenicher Kunstrasenplatz aus finanziellen Gründen ablehnt und nun die doppelte Summe für den Platz in Berrenrath schulterzuckend akzeptiert. Hier könnte sich die Frage stellen, ob sie jemals ein ernsthaftes Interesse daran hatten, einen Kunstrasenplatz in Kendenich zu errichten. Enttäuschend ist zudem, dass selbst der Kendenicher CDU-Vertreter Thomas Klug sich nicht durchringen konnte, den Wunsch des SV Kendenich nach einem Kunstrasenplatz zu unterstützen und sich bei der Abstimmung im Sportausschuss enthielt.
Stattdessen wurde die Stadtverwaltung mehrheitlich beauftragt, dem SV Kendenich in den Sommermonaten Trainings- und Spielzeiten im Stadion in Alt-Hürth anzubieten. Abgesehen davon, dass das Stadion in seinem jetzigen Zustand überhaupt nicht geeignet ist, einen dauerhaften Spiel- und Trainingsbetrieb durchzuführen, wird durch diese Entscheidung der Verein immer mehr aus Kendenich rausgetrieben.
Mindestens die Hälfte des Jahres wird der Verein dann weiter auf Asche spielen müssen. Wir als SPD stehen jedenfalls weiter an der Seite des Vereins und werden diesen weiter unterstützen, wo es nötig wird.