Barrierefreiheit des Bahnhofes Kalscheuren könnte längst erreicht sein

Von Michael Kleofasz:

Drei Tage nach der Bundestagswahl kommt möglicherweise wieder Bewegung in die Frage, ob und wann der Bahnhof Kalscheuren barrierefrei wird. Der Ortsvorsteher von Hermülheim und Kalscheuren hat das Thema für sich entdeckt.

Es ist schön, dass jetzt auch die CDU verstanden hat, um was es geht. Die Barrierefreiheit könnte längst erreicht sein. Leider hat sich von den Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene über Jahre hinweg keiner um die Barrierefreiheit gekümmert.

Zur Erinnerung: Die SPD-Fraktion hatte im Januar 2016 gefordert, dass die Stadt Hürth beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland das Projekt „Barrierefreie Herstellung des DB-Bahnhofs Hürth-Kalscheuren“ mit besonders dringlichem Bedarf umgehend anzumelden habe. Zuwendungsfähige Mittel standen damals aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundesverkehrsministeriums für den barrierefreien Ausbau an kleinen Bahnhöfen zur Verfügung. Nach dem damaligen Zeitplan hätte 2019 der Umbau durchgeführt werden können. Der Antrag wurde nicht beschlossen. Das Thema Barrierefreiheit wurde in der Stellungnahme der Stadt an den Zweckverband Rheinland zum Entwurf des SPNV- Nahverkehrsplanes 2016 verpackt.  Und da steht die Forderung auch heute noch. Die SPD- Kommunalpolitiker Dierk Timm und Bert Reinhardt waren die Einzigen, die sich in den Jahren danach für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes ernsthaft eingesetzt haben. Allen anderen Entscheidungsträger haben entweder geschlafen oder sich nicht für das Thema interessiert. Dass der hiesige Ortsvorsteher jetzt das Thema für sich entdeckt, ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten.

Und nun? Nach Darstellung des Nahverkehrs Rheinland wird im Rahmen des Ausbauprojektes „Westspange“ der Bahnhof Hürth-Kalscheuren vollständig barrierefrei ausgebaut werden. In einem Antwortschreiben von Mitte August an die SPD heißt es dazu: „Der Bahnsteig von Gleis 51/53 soll dabei auf 96 cm aufgehöht werden, sodass ein höhengleicher Einstieg in die künftig dort haltenden S-Bahn-Fahrzeuge ermöglicht wird. Zusätzlich wird dieser über einen barrierefreien Zugang aus der bestehenden Personenunterführung erreichbar sein. Aktuell befindet man sich noch in der Vorplanung hierzu.“

Dieser Hinweis nützt den Fahrgästen, die auf einen barrierefreien Zugang angewiesen sind, überhaupt nichts. Es kommt nur Bewegung in die Sache, wenn auf die Bahn politischer Druck ausgeübt wird.

Antworten