Flickschusterei am Fahrplan
Gerade mal zwei Jahre nach der letzten grundlegenden Änderung der Linienführung wird es zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 weitere Einsparungen beim Stadtbus geben. Der Betriebsbeginn verschiebt sich in den Morgenstunden von montags bis freitags um bis zu einer Stunde. Bis auf die Linie 720 beginnen alle Linien dann erst gegen 6.00 Uhr. Außerdem wird der Stadtbus früher eingestellt. Der letzte Bus von Berrenrath zum ZOB der Linie 711 fährt beispielweise zukünftig bereits ab 20.36 Uhr. Jetzt ist das noch bis nach 22.06 Uhr möglich. Die Streichungen beim Betriebsbeginn und am Betriebsende betreffen alle Linien.
Zusätzlich wird die Linie 720 mehrmals am Tag verkürzt. In der Zeit von 06.00 Uhr bis 07.00 Uhr fährt sie die Haltestellen in Hürth-Mitte (Bundesprachenamt, Nordring, Komturring, Deutscher Ring, Kirchenzentrum und Ernst-Mach-Gymnasium) nicht an. Von 07.00 bis 09.00 werden die Haltestellen in Hürth-Mitte wieder angefahren, um dann in der Zeit von 9.00 Uhr bis 12.45 Uhr wieder abgebunden zu werden. Das gleiche Drama findet dann am Nachmittag statt. Von 12.45 Uhr an fährt sie dann wieder auf dem gewohnten Linienweg, um ab ca. 17.30 Uhr bis zum Betriebsschluss wieder die verkürzte Linie fahren. Der Hüpper soll als Ersatz in Hürth-Mitte verstärkt eingesetzt werden.
Die Kürzungen wurden gegen die Stimmen der SPD in der letzten Ratssitzung beschlossen. „Die Kürzungen sind nicht nachvollziehbar und werden sicherlich zu Qualitätseinbußen beim Stadtbus führen. Ob tatsächlich die beschriebenen Einsparungen eintreffen, muss sich noch zeigen“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Lukas Gottschalk.
Es ist aus Sicht der SPD-Fraktion auch völlig unklar, warum die Linienwegkürzung der 720 in der Vorlage zum Hauptausschuss und zur Ratssitzung nicht näher erläutert wird. „Der Fahrplan der Linie 720 wird komplett unübersichtlich. Der Stadtbus verliert an Verlässlichkeit. So wird man die Menschen nicht dazu bekommen, auf den ÖPNV umzusteigen“, ergänzt SPD-Ratsmitglied Michael Kleofasz.