73 Jahre gelebte Sozialdemokratie

Die SPD Hürth trauert um Ilse Neugebauer, die am 25. Juni im Alter von 93 Jahren verstorben ist.

Im Mai 1926 wurde Ilse Neugebauer geboren. Sie wuchs in einer sozialdemokratischen Familie auf. Die Mutter Alice Neugebauer, geb. Heydt, war Jüdin. Die Nationalsozialisten stuften ihre Ehe mit Max Neugebauer als „privilegierte Mischehe“ ein, weshalb Alice und ihre Tochter Ilse erst im September 1944 die Aufforderung erhielten, sich in einem Lager in Köln-Müngersdorf einzufinden. Es folgten Untergrund, Gefangenschaft und kurz nach Kriegsende der frühe Tod des Vaters. Bereits ab 1945 engagierten sich beide wieder für das Gemeinwohl. Im November 1945 trat Ilse Neugebauer in die SPD ein. Ihr politischer Werdegang führte sie ab Mitte der 60 Jahre in den Kreistag. Mit Unterbrechungen gehörte sie diesem Gremium 15 Jahre an. In der Zeit von 1975 bis 1999 war sie Mitglied des Rates der Stadt Hürth. Von 1986 bis 1994 war sie Ortsvorsteherin in Efferen. „Sie war über viele Jahre für die Fraktionskasse der SPD zuständig und hat sich immer wieder in gesellschaftliche Debatten eingemischt“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Stephan Renner.

Sie erhielt 1995 den Ehrenring der Stadt Hürth und 1998 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen. „llse Neugebauer hat sich durch ihre jahrzehntelange Arbeit in verschiedensten Gremien große Verdienste erworben. Sie hat sich vorbildlich für das Gemeinwohl eingesetzt und genießt über Parteigrenzen hinweg großes Ansehen. Sie verkörperte 73 Jahre gelebte Sozialdemokratie“, so der SPD- Vorsitzende Lukas Gottschalk.

Ilse Neugebauer im Rahmen der Ehrung für ihre 70-jährige Mitgliedschaft in der SPD am 26. August 2015

Antworten