Schlechte Ergebnisse der Städte im Kreis bei ADFC-Umfrage

„Verbesserung der Radwege scheitert auch am Kreis.“

Das schwache Abschneiden der Städte im Rhein-Erft-Kreis bei der aktuellen Umfrage des ADFC zur Situation der Radverkehrs, dem „Fahrradklima-Test“, kommentiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm:

„Auch der Kreis trägt seit vielen Jahren dazu bei, dass wir bei der Verbesserung der Situation für Radfahrende nicht vorankommen. Mehrfach haben wir deutliche, zielgerichtete Investitionen in die Radinfrastruktur des Kreises beantragt, immer wurden sie von der konservativen Kreistagsmehrheit abgelehnt. Gerade für den städteübergreifenden Radverkehr, der besonders für Berufstätige wichtig ist, kommen weder vom Kreis, noch der CDU-geführten Kreistagsmehrheit irgendwelche nennenswerten Impulse.“

Noch im März hatte die SPD-Fraktion im Rahmen der Haushaltsberatungen ein Sofortprogramm zum Radwegeausbau in Höhe von einer Million Euro, sowie die personelle Stärkung des zuständigen Fachamtes beantragt. Dieses ist seit längerem personell deutlich unterbesetzt, so dass der Kreis seit über einem Jahr bei seinen geplanten Radwegeprojekten kaum Fortschritte gemacht hat. Timm: „Radverkehr wird nicht mit warmen Worten gestärkt, sondern mit guten Radwegen. Und hier wird seit vielen Jahren einfach viel zu wenig getan.“ Schon 2021 und 2018 seien verstärkte Investitionen in Radwege abgelehnt worden.

„Jenseits von Tourismusrouten spielt der Radverkehr für schwarz-grün im Kreis offensichtlich keine nennenswerte Rolle. Darunter leiden auch die Städte,“ erklärt der Frechener Kreistagsabgeordnete Hans Günter Eilenberger. Viele sinnvolle Radverbindungen liefen entlang von Kreisstraßen, es gebe aber kaum gute ausgebaute, kreuzungsarme Strecken, die auch für E-Bikes attraktiv seien.

Es passe ins traurige Bild, meint der Erftstädter Kreistagsabgeordnete Raphael Wronka, dass ebenfalls zum wiederholten Male die Schaffung eines Radwegs zwischen Herrig und Erp von der Kreistagsmehrheit abgelehnt worden sei. Auch die Hürther Kreistagsabgeordnete Monika Streicher kann ein Beispiel für fehlende Umsetzungen des Kreises vorweisen: „Seit 15 Jahren ist der Ausbau der K14 in Hürth vorgesehen, mit einer deutlichen Verbesserung der Radwegesituation. Getan hat sich nichts, das Projekt wird immer weiter nach hinten geschoben.“ Genauso fehle seit Jahren eine guter Anschluss Pulheims an das Kölner Radwegenetz, ergänzt Timm.

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