Beratungen des Jugendhaushaltes

Qualitätsstandards in den Kindertagesstätten verbessern/ Sozialraumprojekt am Gustav-Stresemann-Ring weiterhin ohne Projektmittel / Mehr Geld für „Parlippo“ und FischNet  

Von Silvia Lemmer, Katrin Härtl und Margit Reisewitz:

Es bleibt dabei. Das Sozialraumprojekt am Gustav-Stresemann-Ring muss weiterhin ohne städtische Projektmittel auskommen. Der Jugendhilfeausschuss hat mehrheitlich  einen Antrag der SPD abgelehnt, dieses Sozialraumprojekt mit jährlich 18.000 € auszustatten. Das Familienbüro existiert seit drei Jahren. Das Jugendamt spricht von einem Erfolgsmodell. Es ist daher überhaupt nicht nachvollziehbar, warum die weitere Finanzierung des Projektes nur auf Basis von Spenden betrieben werden soll. Sponsoren geben keine Planungssicherheit. Die ist aber notwendig, wenn das vielfältige Programm des Familienbüros weiter aufrechterhalten werden soll.

Warum das Sozialraumbüro „Am Gustav“ ein Erfolgsmodell ist, haben wir bereits im letzten Jahr deutlich gemacht. 

Die SPD hatte in den Beratungen gefordert, die Qualitätsförderung in den Kitas finanziell zu unterstützen. Der Fachkräftemangel macht sich auch in den Kindertageseinrichtungen bemerkbar. Viele Fördermöglichkeiten von Kindern in den Bereichen Musik, Sport, Sprachförderung, Kunst und Naturwissenschaften bleiben dadurch auf der Strecke. Einige Kitas helfen sich damit aus, Fachkräfte von außen zu engagieren. Das kostet Geld. Leider sind nicht alle Fördervereine in den Kitas in der Lage, solche Unterstützungsleistungen zu finanzieren. Der Antrag wurde auch mit den Stimmen von freien Trägern mehrheitlich abgelehnt. Das ist nun überhaupt nicht zu verstehen. Die freien Träger der Jugendhilfe müssten doch die Finanzsituation der Kitas kennen.

Keine weitere finanzielle Entlastung der Eltern gibt es perspektivisch bei den Kita- Gebühren. Der Antrag der SPD, ab 2021 für ein weiteres Kita-Jahr die Gebühren abzuschaffen, wurde ebenfalls abgelehnt. Immerhin will die Verwaltung eine stärke Entlastung der unteren Einkommensgruppen prüfen.

Die Einführung des von der SPD vorgeschlagenen Projektes „Sonne, Mond und Sterne“ soll ebenfalls geprüft werden. Dieses Projekt ist ein ergänzendes Angebot zu Kindertageseinrichtungen, offener Ganztagsschule und zur Ganztagsbetreuung an weiterführenden Schulen. Die Betreuung findet früh morgens, spät nachmittags, abends, am Wochenende und an Feiertagen sowie über Nacht statt.
Betreut werden Kinder im Alter von 3 – 14 Jahren. Ihre Betreuung erfolgt im Haushalt der Eltern durch qualifizierte Betreuerinnen und Betreuer. Es soll insbesondere Alleinerziehenden die Möglichkeit geben, dass deren Kinder auch außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas und Schule betreut werden. Noch ist es nicht eingeführt. Aber es ist schon einmal erfreulich, dass sich die Verwaltung damit beschäftigen will.

Über etwas mehr Geld kann sich der offene Jugendtreff „Parlippo“ in Alt-Hürth freuen. Der Zuschuss wird um 2.800 € auf 35.000 € erhöht. Ebenfalls mehr Geld bekommt die  Jugendberufshilfe FischNet. Diese Entscheidung wurde bereits in der letzten Sitzung getroffen.

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