Schuldnerberatung stärken

Margit Reisewitz

Zum Ende der bundesweiten Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), die in diesem Jahr unter dem Motto „Schulden machen krank -– Krankheit macht Schulden“ steht, fordert die SPD Fraktion, dass die Schuldnerberatung in Hürth einen höheren Stellenwert bekommt. „ Die zunehmende Zahl überschuldeter Menschen auch in Hürth wird immer stärker zu einem gesellschaftlichen Problem. Betroffene werden nicht nur von der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft abgeschnitten, sondern müssen auch mit gesundheitlichen Einschränkungen rechnen. Dies haben praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Studien gezeigt. Das Thema der Aktionswoche müssen wir insoweit ernst nehmen, denn eine gut aufgestellte Schuldnerberatung kann hier effektiv gegensteuern. Deshalb ist es notwendig, dass mittelfristig die bisherige Teilzeitstelle zu einer vollen Stelle aufgestockt wird. Wir werden für die Stellenplanberatung 2017 erneut einen entsprechenden Antrag vorlegen“, so die stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD Margit Reisewitz.
Der Jahresbericht 2015 machte bereits deutlich, wie umfangreich die Arbeit der Schuldnerberatung geworden ist. Neben der individuellen Basisberatung (Beratungsgespräche, Überprüfung der Notwendigkeit existenzsichernder Maßnahmen) geht es auch immer stärker um die Beratung und Hilfe zur wirtschaftlichen Haushaltsführung, psychosoziale Beratung sowie Maßnahmen der Entschuldung. „Das Aufgabenspektrum der Schuldnerberatung ist vielfältiger geworden. Die Überschuldungsproblematik wird inzwischen nicht mehr isoliert betrachtet. Alle Lebensbereiche werden bei der Beratung herangezogen. Da muss eine Kommune wie Hürth entsprechend reagieren, wenn sie ihrem Anspruch auf Beratung gerecht werden will“, so der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Joachim Tonn.