Ehrenamtliche sollen sich um die Sanierung kümmern

Streit um die notwendige Sanierung des Kunstrasenplatzes in Stotzheim – Stadt zieht sich aus der Verantwortung  

Seit 2006 spielt der BC Stotzheim auf dem Kunstrasenplatz am Frielsweg. Mit der Verlagerung des Sportplatzes an den Frielsweg wurde damals die Zukunftsfähigkeit des Vereins gesichert. Es war bereits mit Spielbeginn auf der neuen Anlage im Jahre 2006 abzusehen, dass nach einer Spielzeit von 12 Jahren der Platz saniert werden muss. Die jetzt gegen die Stimmen der SPD verabschiedete Vorlage überlässt dem BC Stotzheim den Kunstrasenplatz im Wege des Erbbaurechts, verpflichtet den Verein sich um die Sanierung zu kümmern und sich zur Finanzierung gleich auch noch um Fördermittel der NRW.Bank zu bemühen. „Die Stadt hat die Notwendigkeit der Platzsanierung jahrelang ignoriert und keine finanzielle Vorkehrungen getroffen. Jetzt werden auch noch maßgebliche Aufgaben der Sanierung auf den Verein übertragen. Keiner weiß, ob der Verein dieser Aufgabe gerecht werden kann“, so SPD- Ratsmitglied Gerald Wolter

Die komplette Sportanlage des BC Stotzheim mit Hauptspielfeld, Kleinspielfeld und Vereinsheim ist in städtischer Hand. „Die Stadt zieht sich trotzdem aus ihrer Verantwortung zurückzieht und nimmt Ehrenamtliche in die Plicht. Dem Verein wird das von der Verwaltung als einzige Möglichkeit verkauft, die Sanierung des Platzes so schnell wie möglich herbeizuführen. Hier wird die Gutmütigkeit von ehrenamtlichen Sportlern missbraucht“ ergänzt SPD-Ratsmitglied Joachim Tonn.

Die SPD hat diese ganz spezielle Art der Privatisierung abgelehnt und die Verwaltung aufgefordert, ihrer Verantwortung endlich gerecht zu werden und die Sanierung des Sportplatzes selbst anzugehen. Für die Finanzierung hätte auch nicht die Sportpauschale herhalten müssen. Die finanziellen Mittel hierfür hätten genauso gut aus dem Haushalt genommen und außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden können.

Die Verwaltung hatte ursprünglich geplant, den Verein auch finanziell an den Kosten zu beteiligen. „Ohne den Antrag der SPD wäre die Verwaltung nie von ihrer abenteuerlichen Idee abgerückt“ stellt Wolter heraus. „Nach diesem fatalen Privatisierungsbeschluss können wir dem Verein nur unsere Hilfe anbieten, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Zukunftsfähigkeit des Vereins ist uns wichtig. Das war in der Vergangenheit so, als wir Mitte des letzten Jahrzehnts gegen den heftigen Widerstand der CDU die Sportplatzverlagerung durchgesetzt haben und das wird auch in der Zukunft so sein“, so Tonn weiter.

Die jetzt getroffene Vereinbarung dient der Verwaltung als Modell für die Sanierung der anderen Sportplätze. 2020 steht die Sanierung des Kunstrasenplatzes in Efferen und 2021 des Hockeykunstrasenplatzes an. „Die Vereine sollten bereits schon darauf drängen, dass die Stadt von ihrem Vorgabenhaben abrückt“, so Wolter abschließend.

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