Erhöhung der Musikschulgebühren ist das falsche Signal

Rat beschließt gegen die Stimmen der SPD die Erhöhung der Musikschulgebühren/ SPD setzt auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen

Von Margit Reisewitz und Lukas Gottschalk:

Wer zukünftig ein Musikinstrument an der städtischen Musikschule lernen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Rat der Stadt Hürth hat gegen die Stimmen der SPD eine Erhöhung der Musikschulgebühren beschlossen.

Auf Antrag von CDU und Grünen steigen die Gebühren ab dem 01. Juli 2023 für Erwachsene um 8% und die Gebühren für Kinder und Jugendliche um 3%. Zusätzlich gibt es eine Dynamisierung der Gebührensätze ab 2024 um 2%. Das alles wird mit der allgemeinen Preissteigerung begründet. Ausgangspunkt der aktuellen Gebührendebatte war aber ein Antrag von CDU und Grünen aus dem Jahr 2017. Damals wurde die Verwaltung aufgefordert, die Gebühren so anzupassen, dass der Unterricht für Erwachsene kostendeckend durchgeführt werden kann. Das hätte aber eine Gebührenerhöhung von 150% bedeutet. Man muss ja geradezu dankbar sein, dass CDU und Grüne diesen Irrsinn nicht weiter verfolgen. Aus der Not heraus gibt es jetzt eine Gebührenerhöhung, die nicht mal nachvollziehbar begründet werden kann. Die Erhöhung ist willkürlich gewählt. 

Nach unserer Ansicht entstehen die Mehrerträge durch die Gebührenerhöhung natürlich nur, wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler auch stabil bleibt. Mit der jetzt beschlossenen Erhöhung laufen wir aber Gefahr, dass wir gerade im Erwachsenenbereich Schülerinnen und Schüler verlieren. Dann passt die ganze Kalkulation nicht mehr.

Wir sprechen uns eher dafür aus, die Rahmenbedingungen der Musikschule zu verbessern. Wir müssen dafür sorgen, dass die Raumknappheit nicht zum Ausfall von Kursen führt. Der neue Musikschulleiter hat es verdient, dass die Verwaltung ihn in der Umsetzung seiner Ideen und Projekte unterstützt, statt die Schülerinnen und Schüler mit Gebührenerhöhungen zu vertreiben. 

 

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