Raiffeisenbank und auch Kreissparkasse schließen ihre Filialen

Von Frank Baer und Lukas Gottschalk:

Das muss man erst mal so richtig sacken lassen! Erst gibt die Kreissparkasse bekannt, dass die Filiale in Fischenich geschlossen wird. Dann legt die Raiffeisenbank nach. Die Filiale an der Ortshofstraße ist Ende des Jahres auch zu! Nur schlechte Nachrichten für Kendenicher Bankkunden!

Aber vielleicht war es wirklich nur eine Frage der Zeit. „In der für Banken heraus fordernden Zeit ist es unser Ziel, als eigenständiges Kreditinstitut vor Ort Ihr Ansprechpartner rund um Finanzen zu sein“, nennt die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich wirtschaftliche Gründe in einer Kundeninformation. Dies mache Veränderungen unumgänglich. „Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken“, schließe die Raiffeisenbank zum 31. Dezember die Filiale in Kendenich. „Gerade als Genossenschaftsbank steht auch künftig der Mensch im Fokus unserer Aktivitäten“, so die Raiba. Dafür soll der Service in der Fischenicher Filiale noch einmal ausgeweitet werden. Ein allerdings schwacher Trost für ältere oder mobil eingeschränkte Kendenicher Bürger.

Immerhin bleibt der Bankautomat nach Schließung der Filiale in Kendenich erhalten. Über die Zukunft der Immobilie gibt es hingegen noch keine Informationen. Bleibt zu hoffen, dass der Ortsgemeinschaft und den Kendenicher Vereinen das hintere Lager zur weiteren Nutzung erhalten bleibt. Aber wir wollen auch nicht vergessen: Nach wie vor ist die „Raiba“ ein zuverlässiger Förderer der Kendenicher Vereine und damit auch eine wichtige Stütze der Jugendarbeit im Ort. „Diese Unterstützung ist von alldem nicht betroffen“, erklärte RAIBA-Vorstand Björn Engelmann im Gespräch mit Ortsvorsteher Frank Baer.

Gleiches gilt wohl auch für die Kreissparkasse Köln. Die hatte ihrerseits zuvor angekündigt, drei weitere Filialen in Hürth zu schließen. Das betrifft neben den Filialen in Alt-Hürth und Berrenrath auch die Filiale Fischenich/Kendenich auf der Gennerstraße. Die Kreissparkasse begründet diesen Schritt mit dem veränderten Kundenverhalten. Immer seltener besuche der Kunde die örtliche Filiale und wähle stattdessen den digitalen Zugangsweg – per Online-Banking.

Während in Alt-Hürth ein SB-Automat bestehen bleibt, fällt die Bargeldversorgung für Kunden der Kreissparkasse in Fischenich und Kendenich komplett weg. Deshalb hat sich die SPD Hürth nun mit einem Brief an Stephan Tiefenthal, Regionaldirektor der Kreissparkasse in Hürth, gewandt. Es muss sichergestellt werden, dass sich die Menschen in den betroffenen Orten weiterhin mit Bargeld versorgen können. Neben klassischen SB-Automaten der KSK kommen dabei beispielsweise auch Kooperationen mit anderen Banken oder mit örtlichen Geschäften in Betracht. Schon jetzt kann man in bestimmten Einzelhandelsketten als Sparkassen-Kunde an der Kasse Geld abheben. Wieso nicht beispielsweise auch in der örtlichen Bäckerei?

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